PvE - Rollenspiel

Guild Wars besteht aus zwei großen Bereichen: PvE und PvP. Diese beiden Bereiche unterscheiden sich in einigen Hinsichten; Spielweise, Fertigkeitseffekte, Handlungsort, Taktiken, ...
Das PvE wird auch Rollenspiel genannt, denn dort schlüpft man in die Rolle eines der Helden (oder der Heldinnen), welche die Geschichte der Welt vorantreiben und ändern. Es gibt drei große Kampagnen: Prophecies, Factions und Nightfall.

Prophecies (gängige Abkürzung: proph)

Prophecies beginnt in dem Gebiet, das allgemein oft nur tut (Tutorial) genannt wird. Das Tutorial von Prophecies ist ein abgeriegelter Raum, aus dem man zwar raus, nicht aber wieder hinein kann. Dies und die Atmosphäre dieses Gebietes haben dazu beigetragen, dass sich im Tutorial eine eigene Gemeinschaft gebildet hat, die von „der Welt draußen“, dem Rest des Kontinents Tyriam oftmals nichts wissen will. Eigentlich ist das Tutorial - wie sein Name schon aussagt - ein Gebiet in dem man das Spiel und das Spielen kennen lernen soll. An verschiedenen Punkten und bestimmten Situationen erhält man Tipps, wie man effektiv(er) spielen kann. Sobald man eine zweite Klasse (vergleichbar mit den Archetypen in Drakensang) gewählt hat, kann man in die richtige Kampagne starten.
Ohne andere Spieler kann dies ersteinmal recht langweilig wirken, eine verbrannte Welt, schwache Gefolgsleute, kaum vertonte Dialoge. Dies wird sich auch im Rest der Kampagne kaum bessern, nur die Umgebung wandelt sich. Spielt man diese Kampagne jedoch, wie man es zu Anfangszeiten tat (mit anderen Spielern und ohne sich in der Geschichte über „Rushs“ teleportieren zu lassen), so bietet diese auch ein gutes Spaßpotential. Momentan wird Prophecies wenig gespielt, nur der Krieg in Kryta (vergleichsweise neu) wird noch geführt - vor allem um an Geld zu kommen.

Factions (fac)

Im Gegensatz zu Prophecies gibt es in Factions kein komplett abgeriegeltes Tutorialgebiet, stattdessen eine Insel des Kontinants Cantha (Spielort der Kampagne), auf die man später wieder reisen kann. In dieser Kampagne ist der Stufenaufstieg wesentlich schneller, wenn man jedoch nur die primäre Handlung verfolgt, so wird man schnell an seine Grenzen stoßen: Noch schneller als der Spieler selbst werden die Feinde stärker - so steht man schnell einem hochgefährlichen Gegnerpulk gegenüber, der aus Feinden besteht, die mehr als doppelt so stark wie der Spieler sind (dies kann umgangen werden, indem man einige der vielen Nebenquests absolviert und somit viele Erfahrungspunkte erhält). In dieser Kampagne sind enorme Unterschiede zwischen den verschiedenen Landschaften zu sehen. In dieser Kampagne wurden auch die Fraktionen eingeführt, die Luxon (Jademeer) und die Kurzick (Echowald), die sich untereinander bekriegen. Die Gilden der Spieler können sich einer der Fraktionen anschließen.
Aktuell wird in dieser Kampagne die neue und noch nicht fertig gestellte Questreihe „Wind des Wandels“ gespielt, die sich vor allem an die besonders erfahrenen und ehrgeizigen Spieler richtet und dementsprechend schwer ist. Außerdem gehen gelegentlich Trupps von bis zu zwölf Spielern in die Elitegebiete Tiefe und Urgoz' Bau.

Nightfall (nf)

In Nightfall gibt es wie in Factions eine Tutorialinsel: Istan. Der größte Teil des Kontinents Elona, in dem diese Kampagne spielt, besteht aus Savannen und Wüsten; allgemein ist sie afrikanisch angehaucht. Die Geschwindigkeit des Stufenaufstiegs liegt zwischen der Prophecies' und Factions. Eine wichtige Neuerung in dieser Kampagne sind die Helden: Nicht-Spieler-Characktere (NPC/NSC), die der Spieler selbst ausrüsten kann und deren Fertigkeiten er bestimmen kann; dies ermöglicht dem Spieler, sich nahezu jeder Situation anpassen zu können; seit es die Helden gibt hat sich das Spielen in Guild Wars stark verändert. Aktuell wird in Nightfall noch oft die Elitemission Tor der Pein (tdp) gespielt, um an die begehrten Qual-Waffen zu gelangen.

Basis

Als Basis werden Gebiete bezeichnet, zu denen man mit jeder der Kampagnen Zutritt hat: Der Großer Tempel des Balthasar, die Gildenhallen und die Elitegebiete Unterwelt sowie Riss des Kummers. Vor allem die Unterwelt wird noch sehr aktiv gespielt (hauptsächlich in sog. SC's (speedclears), die es ermöglichen, in kurzer Zeit an viele Belohnungen zu gelangen. Der Riss des Kummers ist heute vergleichsweise leicht und gut mit Helden machbar.

Eye of the North (EotN - GW:EN)

Zu deutsch: Auge des Nordens. Eye of the North ist keine eigenständige Kampagne, man kann dort keinen Charackter erstellen; es ist also eher als großes Add-On zu sehen. Wie in Nightfall hat man die Möglichkeit, Helden zu erspielen, die auch einem Spieler aus Prophecies oder Factions den Einsatz der Helden ermöglichen sollen. Eye of the North richtet sich in erster Linie an höherstufeige Spieler, man kann das Gebiet jedoch schon mit Stufe 10 (Endstufe: 20) betreten. Die große Neuheit in Eye of the North sind die Verliese.

Attribute

Für jeden Stufenaufstieg erhält man fünf Attributspunkte. Diese können verteilt werden, um die Attribute des Spielers (oder der Helden) zu erhöhen. In jeder Kampagne gibt es zwei Attributsquests, die jeweils die Vergabe von 15 weiteren Punkten ermöglichen; allerdings kann man nur die Attributsquests der eigenen Kampagne spielen (auch wenn sie, so sie alle gekauft sind, betret- und spielbar sind).



Je höher man ein Attribut steigern will, umso mehr kostet dies. Die Kosten steigen wie folgt:

1, 2, 3, 4, 5, 7, 9, 11, 13, 16, 20 (Endstufe erreicht: 12)

Man kann die Attribute jedoch temporär über Fertigkeiten oder dauerhaft über angelegte Rüstungsteile erhöhen. Kopfteile haben einen +1 Bonus auf eines der Attribute der zugehörigen Klasse. Rüstungsteile können mit einer (nicht stapelbaren) Rune zur Aufbesserung des Attributes versehen werden. Eine +1Rune bringt keine Nachteile mit sich, eine +2Rune senkt die maximalen Lebenspunkte um 35, eine +3Rune um 75 (was wiederum ausgenutzt werden kann: Die Fertigkeit Schutzgeist senkt den Schaden auf 10% der maximalen Lebenspunkte. Mit einer Lebenspunktregeneration kann man nahezu unsterblich sein).
Jede der zehn Klassen hat ihre eigenen Attribute sowie ein „primäres“ Attribut. Dieses Attribut kann, wenn es von der Sekundärklasse stammt, nicht verbessert werden.

Fertigkeiten

Es gibt für jedes Attribut normale und Elitefertigkeiten. Die meisten Elitefertigkeiten zeichnen sich durch einen starken Vorteil gegenüber nicht-Elitefertigkeiten aus - die meisten, denn manche wären selbst als normale Fertigkeit nutzlos. Man kann nur eine der acht ausgerüsteten Fertigkeiten mit einer Elitefertigkeit belegen. Es gibt auch Fertigkeiten, die einer Klasse aber keinem Attribut untergeordnet sind, diese können nicht über Attributpunktsverteilung verbessert werden.



Eine Besonderheit stellen die PvE-Fertigkeiten dar: Man kann nur drei von ihnen mitführen, sie sind jedoch meist sehr stark; fast Vergleichbar mit Elitefertigkeiten. Sie können im Spielverlauf von Factions, Nightfall und vor allem Eye of the North erspielt werden.

Klassen

Es gibt zehn Klassen, zwei sind in Factions, zwei in Nightfall hinzugekommen (mehr dazu im jeweiligen Thread):

Krieger
Waldläufer
Elementarmagier
Nekromant
Mesmer
Mönch
Paragon (nf)
Ritualist (fac)
Derwisch (nf)
Assassine (fac)

Builds (Fertigkeitsvorlagen)

Die geschickte Kombination aus Fertigkeiten ist mit ein Kernpunkt des Spiels. Ein gutes Build entscheidet neben dem Können des Spielers selbst, wie effizient er ist und führt zu Erfolg oder Misserfolg.



Gilden

Jeder Spieler kann eine Gilde gründen, solange er in keiner ist. Eine Gilde kann sich einer Fraktion anschließen, ist dies geschehen werden die PvP-Gebiete des Bündniskampfes freigeschaltet. Eine Gilde besteht aus dem Anführer, den Offizieren und den normalen Mitgliedern (insgesamt maximal 100 Spieler). Bis zu zehn Gilden können sich zu einem Bündnis zusammenschließen.
Es gibt Spaßgilden aber auch solche, die sich auf das Vervollständigen von Titeln oder ausführen von SCs spezialisiert haben.

Helden

Helden sind besondere Nicht-Spieler-Characktere, die vom Spieler ausgerüstet und geskillt werden können (der Spieler kann bestimmen, welche freigeschalteten Fertigkeiten die Helden mitnehmen sollen). Helden können keine PvE-Fertigkeiten nutzen und sind computergesteuert, was sie eigentlich viel schlechter als Spieler macht, jedoch sind sie immer verfügbar und sind berechenbar. Einen klaren Vorteil gegenüber Spielern haben sie jedoch: Sie haben nahezu göttliche Reflexe, was den Einsatz von Unterbrech-Fertigkeiten angeht.
Es gibt folgende Helden:

Krieger: Koss (nf), Goren (nf), Jora (EotN)
Waldläufer: Akolythin Jin (nf), Margrid die Listige (nf), Brandor Grimmflamm (EotN)
Elementarmagier: Akolyth Sousuke (nf), Zhed Schattenhuf (nf), Vekk (EotN)
Nekromanten: Olias (nf sowie proph benötigt), Meister der Gerüchte (nf), Livia (EotN)
Mesmer*: Norgu (nf), Gwen (EotN)
Mönche: Dunkoro (nf), Tahlkora (nf), Ogden Steinheiler
Assassinen*: Zenmai (nf sowie fac benötigt), Anton (EotN)
Ritualisten*: Razah** (nf), Xandra (nf)
Derwisch: Melonni (nf), Kahmu (EotN), M.O.X. (Vorraussetzung: nf, fac und proph)
Paragonen: General Morgahn (nf), Hayda (nf), Keiran Thackerey (Alle Kampagnen benötigt)

* Es gibt bisher nur zwei Mesmer-, Assassinen- und Ritualistenhelden. Es wird spekuliert, dass diese am Ende der Wind-des-Wandels-Questreihe freigeschaltetet werden können
** Razah lässt sich seit einiger Zeit in seiner Primärklasse ändern. Dies ermöglicht, beispielsweise vier Elementarmagier mitzuführen

Der Spieler kann den Helden über festgelegte Tasten oder über das Anwählen einer Fertigkeit beim Helden diesem den Befehl geben, eine Fertigkeit zu benutzen. Ebenfalls kann man Helden befehlen, eine Fertigkeit auf gar keinen fall anzuwenden, einen Gegenstand fallen zu lassen und, über bestimmte Flaggen, an einen bestimmten Ort zu gehen. Diesen Ort sehen sie dann als „Heimat“; sie werden versuchen, sich nicht allzu weit von diesem zu entfernen und werden wieder zu ihm zurückkehren.

Die drei Verhaltensmodi der Helden beeinflussen sein Verhalten gegenüber Feinden.
Aggressiv: Feinde werden noch vor der normalen Angriffszone angegriffen
Defensiv: Feinde werden angegriffen, wenn das Team sie angreift oder sie das Team angreifen
Passiv: Der Held greift Feinde nicht an, er neigt dazu, vor dem Feind zu fliehen (kiten)

Mission

Eine Mission kann wie eine besondere Aufgabe gesehen werden, während der man keinen Wipe erleiden darf (gesamte Gruppe wird besiegt). In normalen Gebieten wird man in dem Fall wiederbelebt, in einer Mission bedeutet es, dass man neu starten muss.
Jede Mission besteht aus primärem und sekundärem Ziel. Bei Prophecies-Missionen besteht der Bonus so gut wie immer darin, eine Bonusaufgabe abseits des normalen Weges zu absolvieren, in Factions möglichst schnell zu sein und in Nightfall kommen beide Typen vor. In Prophecies kann man bis zu 25 Missionen bestreiten, in Nightfall 20 und in Factions 13.
Schließt man eine Mission ab, so erhält man als Belohnung Erfahrungs-, Fertigkeits- und Titelpunkte sowie Gold.

Verlies

Ein Verlies ist eine abgelegene Mission mit Wiederbelebungsschreinen aber ohne Bonusaufgabe. Er besteht aus ein bis fünf Ebenen, in denen man nicht nur verschiedenste Gegner und Fallen überleben, sondern auch Rätsel lösen muss. Am Ende eines jeden Verlieses kann man eine Truhe mit Beute plündern.

erforschbares Gebiet

Erforschbare Gebiete weisen, je nach Kampagne und Lage, grundlegend verschiedene Gegner auf. In einem Gebiet wird man auf magisch Verhexte Pflanzen, in anderen auf Konstrukte und in wieder anderen auf eine feindliche Armee stoßen. In Nightfall und Eye of the North trifft man außerdem auf Schreinwächter, die Prämien anbieten. Nimmt man diese an erhält man mehr Erfahrungspunkte für das Töten von Feinden und Rufpunkte. Stirbt in einem erforschbaren Gebiet die gesamte Gruppe, so wird sie an einem Wiederbelebungsschrein wiederbelebt.



Titel

In Guild Wars gibt es sehr viele Titel, sogar einen Titel für das maximieren möglichst vieler Titel. Viele sind nur Prestigeträchtig, manche haben jedoch im PvE spürbare Auswirkungen:

Sonnenspeertitel, Lichtbringertitel, Luxon- und Kurzicktitel sowie die EotN Fraktionstitel stärken die PvE-Fertigkeiten, die es für diese Titel gibt.

Lichtbringertitel: Für jeden Rang erhält man, wenn der Titel ausgerüstet ist, einen Punkt Schadensabsorbtion und richtet 5% mehr Schaden gegen dämonische Diener Abaddons an (Gegner in Nightfall).
Norntitel: Im Norngebiet, wenn ausgerüstet, bis zu 100 mehr maximale Lebenspunkte.

Asuratitel: Im Asuragebiet, wenn ausgerüstet, bis zu 15 Punkte mehr Energie

Ebon-Vorhut-Titel: Wenn ausgerüstet im Kampf gegen Charr bis zu 100% mehr Adrenalingewinn und +10 Rüstung; stirbt ein Charr erhält man 2 Energiepunkte.

Deldrimortitel: Wenn ausgerüstet erhält man jedes mal, wenn man gegen einen Zerstörer eine Fertigkeit einsetzt, bis zu 15 Lebenspunkte. Der Zerstörer verliert bis zu 15 Lebenspunkte.

Gruppengröße:

Im Laufe des Spiels steigert sich die Gruppengröße von anfangs zwei im Prophecies-Tutorial bis hin zu acht in den hochlevligen Gebieten aller Kampagnen. Für die Elitemissionen in Factions kann man sich zu je zwölf Spielern zusammenschließen.


Ich hoffe, diese Stichpunkte geben einen kleinen Überblick über das Rollenspiel in Guild Wars.

Linktipps

Wichtigstes deutsches Wiki zu Guild Wars: www.guildwiki.de
Größte deutsche Guild-Wars-Community: www.wartower.de bzw. www.wartower.de/forum